Mispel
Die Mispel ist eine uralte Obstart, die leider ein wenig in Vergessenheit geraten ist. Seit ihrer Einführung in der Römerzeit bis zum Ende des Mittelalters war die Mispel eine wichtige Frucht in unseren Regionen. Später ging seine Bedeutung und damit sein Ruhm mit dem Aufkommen neuer Früchte, wie z. B. dem Apfel, zurück.
Sorten
Es gibt mehrere Mispelsorten, die sich leicht voneinander unterscheiden. Sie unterscheiden sich vor allem in der Größe und im Geschmack, aber ansonsten haben sie viele Gemeinsamkeiten.
Alle Mispelsorten blühen im zeitigen Frühjahr und bestehen aus weißen bis zartrosa Blüten, die kleinen Rosen ähneln.
Die wichtigste Gemeinsamkeit der Mispelsorten ist auch die offensichtlichste: Die Früchte müssen "verrotten", bevor wir sie essen können.
Die Früchte reifen im Herbst, sind dann aber noch sehr hart und nicht angenehm im Geschmack, noch etwas mehlig. Nach ein oder zwei Nachtfrösten werden die Früchte weicher und auch süßer im Geschmack und eignen sich dann zum Verzehr direkt vom Baum und sind eine gute Vitamin-C-Quelle. Wenn man viele Mispeln über einen längeren Zeitraum essen möchte, sollte man sie am besten gleich nach dem ersten Nachtfrost pflücken. Dann lagern Sie sie etwa drei Wochen lang an einem kühlen Ort mit der Unterseite nach oben, also dem sternförmigen Blütenrest an der Frucht. In dieser Zeit gären die Mispeln und werden weich. Diese "Fäulnis" sorgt auch für einen angenehm süßen Geschmack. Dieser gesamte Prozess der inneren Reifung der Mispeln wird als "Bletting" bezeichnet. Die Mispeln können so verzehrt werden, wie sie sind, oder zu Marmelade oder Likör verarbeitet werden.
Standort
Die Mispel wächst zu einem kräftigen Strauch oder kleinen Baum heran, der eine Höhe von etwa 6 m erreicht. Die Wuchsform ist eher breit als hoch.
Die Mispel hat eine unregelmäßige Wuchsform, was sie auch im Winter, wenn die Blätter gefallen sind, zu einer schönen Pflanze macht.
Die Mispel bevorzugt einen nährstoffreichen Boden, der etwas Kalk enthalten kann. Dieser Boden sollte während der Wachstumsperiode nicht zu trocken sein, da die Pflanze sonst vorzeitig ihre Früchte abwirft.
Sie bevorzugt Sonne bis Halbschatten.
Pflege
Die Mispel ist eine recht pflegeleichte Pflanze, auch wegen ihres ruhigen Wuchses ist ein Rückschnitt eigentlich nicht nötig. Wenn die Mispel Äste hat, die seltsam wachsen oder ihre Form stören, können diese beschnitten werden, aber das sollte in der Winterzeit geschehen, wenn der Baum ruht. Verwenden Sie dazu eine gute, scharfe Schere oder Säge, da das Holz der Mispel recht hart ist.
Abgesehen von der Bewässerung in Trockenperioden benötigt die Mispel wenig Pflege, eine jährliche Düngung im Winter reicht aus, um eine gute Ernte zu gewährleisten.
Die Mispel galt als altmodischer Obstbaum, und das ist eigentlich schade, denn sie ist ein zierlich wachsender kleiner Baum oder Strauch, der einen hohen Zierwert hat. Neben seiner schönen Wuchsform sind auch die Blüten schön anzusehen und eine wichtige Pollenquelle für Bienen und Hummeln. Kurzum, ein interessanter Baum mit charakteristischen Eigenschaften, den man unbedingt ausprobieren sollte.